24 Antworten zu

1. TheSource sagt:

   25. August 2005 um 17:42 Uhr

   und springen
   von der Bordsteinkannte
   komm schon, Abgrund
   neues Leben
   dreissig Zentimeter
   entfernt

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   • parallalie sagt:

     26. August 2005 um 10:10 Uhr

     schaudernd dann
     hinaufschauen
     zur steilen höhe:
     nur fort nur fort
     dem neuen leben
     nachzueilen
     sonst biegt es
     um die ecke

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   • TheSource sagt:

     26. August 2005 um 19:34 Uhr

     und liegt im Arm
     eines schönen Menschen
     schmiegt sich in die Tage
     wie Seide in Achseln
     entwischt und hinterlässt
     nur Duft
     des Vergänglichen, dem
     was wäre
     gewesen

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   • parallalie sagt:

     27. August 2005 um 22:47 Uhr

     vergängliches:
     ein erinnern
     an das wissen
     um das,
     was wir wußten,
     aber nicht
     sehen wollten

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   • TheSource sagt:

     29. August 2005 um 16:57 Uhr

     Vergängliches:
     Das Leben als Schatten
     des Todes begreifen
     Und uns finden, mitten
     in dem Disput
     zwischen Hitze
     und Tau:
     Mensch

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   • parallalie sagt:

     31. August 2005 um 7:54 Uhr

     gehen
     ein kommen
     ein ankommen
     ein umkommen
     geh
     komm
     vorbei
     hier nur

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   • TheSource sagt:

     1. September 2005 um 17:44 Uhr

     komm
     und nimm den Tee
     einen Seufzer Weihrauch
     eine Prise Atem
     in die Schritte
     Deines Gehens
     die rennen
     im Rasten

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   • parallalie sagt:

     2. September 2005 um 8:25 Uhr

     wippende zehen
     fahrige finger
     hinstürzen
     in unfertige sätze
     nur um still zu liegen
     einen moment lang
     und denken
     au backe
     der tee wird kalt

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   • TheSource sagt:

     3. September 2005 um 16:12 Uhr

     Wenn der Satz
     ganz fertig liegt
     ausgerollt gleich Teig
     sich hebt
     atmet, plötzlich
     in Tiefen
     gipfelt –
     anders : halt

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   • parallalie sagt:

     4. September 2005 um 7:38 Uhr

     und : hallt
     im widerklang
     der worte
     sich einen raum
     so weit
     daß keine decke
     vom boden
     je etwas weiß

     die ecken dann
     winkelt der mensch
     und ziehet die wände

     Antworten
   • TheSource sagt:

     7. September 2005 um 18:15 Uhr

     zieht Zäune
     in der Wüste
     Sahara, berechnet
     der Durst bleibt salzarm
     vibriert durch
     verendendes Wort
     und vertrocknete Träne
     zur Oase : warte

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   • parallalie sagt:

     8. September 2005 um 7:58 Uhr

     jede zeile
     eine prise roter sand
     so schreibt sich wüsten
     wer nicht warten kann
     rieselt fort
     am dünenkamm
     wandert
     und kommt doch nicht an

     Antworten
   • TheSource sagt:

     9. September 2005 um 18:01 Uhr

     dann der Wind: weht
     Sand heran. Legt auf Feigen
     sich und Tränen
     dringt ins Ohr
     ein Zauberbann
     morgens dann, am Spiegel
     – ach schau her –
     glotzt es uns an

     Antworten
   • parallalie sagt:

     10. September 2005 um 8:56 Uhr

     sagt zeitverkehrt
     was-sein-wird war
     was-war wird sein
     zähne knirschen ird’nen schall
     zungen schmatzen feigen rot
     zehren salz aus zährenblick

     aufgeklappte gesichter
     an ohrmuschelscharnieren

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   • TheSource sagt:

     13. September 2005 um 21:06 Uhr

     In den Muscheln rauscht
     die See, der Sturm haucht
     Atem ein, sich hinaus
     in die kleine Welt
     schneckenhausgerollt
     so liegen wir bei nacht
     lauschen dem Ohr nach
     was es von innen höre

     Antworten
   • parallalie sagt:

     14. September 2005 um 9:53 Uhr

     mare tranquillitatis
     zieht uns der mond
     in seine krater
     atmen nicht mehr
     hören nicht mehr
     gleiten nur auf
     langen e-lauten
     zwischen s und n
     zunge wellt, sucht
     zungenwelt

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   • TheSource sagt:

     15. September 2005 um 19:12 Uhr

     zieht hinab, dort unten
     unter dem Perlmuttmond
     der Strömung kleinem,
     feuchten Zwinkern
     und den tausenden
     Polypenstreichlern
     lauert die Sehnsucht
     nach dem A

     Antworten
   • parallalie sagt:

     17. September 2005 um 9:21 Uhr

     unter feuchten himmelmeeren
     hinsinken dann und mit dem gras
     sich verstreichen lassen
     zu grüner erdenstullenbutter

     glückssehne alalie, wenn sie
     gespannt mit schweigepfeilen
     O l’Oméga, rayon violet des Ses Yeux! *)

     *) Rimbaud: Voyelles

     Antworten
   • TheSource sagt:

     17. September 2005 um 13:28 Uhr

     Hast du nicht geatmet
     in der Muschel Windung
     das Lied der Erde?
     Ein Ende der Trauer
     herbeigeseufzt in
     die gewundenen Strassen
     und Bordsteine, die Schöße
     der Stadt, der Leere
     das Glucksen von Mond

     von einfacher Freude des
     ersten Schrittes oder des
     letzten, was kümmerte es
     die Wellen werden kommen
     und tragen, was sich
     überlässt:
     zwei oder drei Atemzüge
     und ein neuer Sprung

     Antworten
   • parallalie sagt:

     18. September 2005 um 10:53 Uhr

     sand gewordene muscheln
     mit zement zu bordsteinen
     gegossen – dumpfes sein
     am straßenrand, an dem
     die wellen sich brechen :
     nur hoch genug schwappen
     und jenseits sich aufrichten
     im jeweils neuen robinson :
     doch niemals ohne schiffbruch

     Antworten
   • TheSource sagt:

     21. September 2005 um 16:25 Uhr

     und was bricht ist
     Schiffchen nur,
     auf Weberstühlen
     und verstaubter
     Klaviatur, Muscheln,
     Innenspur
     eigentaub im hohlen Blick
     auf saftige Bordsteine

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   • parallalie sagt:

     21. September 2005 um 21:48 Uhr

     es narrt (und springen!) das schiff
     und ruft von der bordsteinkante
     „mann über bord“ – zettelt lemminge
     ins bild die das muster die kante
     die weber die bordstein‘ die hohen

     im schweben (und komm schon!)
     vor der wand möcht‘ wohl (verweile doch!)
     ein abgrund die wand sich heben
     solang‘ du neues leben schau‘
     dreissig und neu schon und
     zentimenter schauen
     kannst entfernt und augauf

     kursiv: vgl. anfang des threads

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   • TheSource sagt:

     24. September 2005 um 19:26 Uhr

     vor dem Schritt schaudert dann
     das Auge, hinaufschauen
     zur steilen Höhe geht es blass
     rinnt sich aus
     nur fort, nur fort, ja wohin?
     Zentimeterabyss
     mitten in dem neuen Leben
     kein Atem, Dir nachzueilen
     und schnell noch das Leb
     klammern in einem Vers
     sonst biegt es
     und bringt Dich und mich
     um die Ecke
     sieh!

     _{Ich hatte mein Wort erkannt. Und: vice versa}

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   • parallalie sagt:

     26. September 2005 um 10:54 Uhr

     dein zu langsamer schatten
     bleibt zurück harrt vor der ecke:
     ein stück seide
     das in sich zusammenduftend
     seine form schon verändert hat
     wenn dein auge die vorletzte
     erst wahrgenommen
     deine schritte im nachhall
     um ecken nur noch verwandt
     mit der quelle des klangs

     

     Antworten

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