Er antwortet auf zwei Verse, die ihm der maghrebinische Dichter geschrieben, der nach Ägypten gegangen und dann zurückkehrt war
1
Glänzt vielleicht dein Brief durch die Ornamente, mit denen ihn verziert,
der ihn schrieb, oder ist dort ein Garten, über den sich Wolken ergossen?
2
Oder wurden aus höchster Sphäre, und es kann nicht anders sein,
auf die Zeilen die leuchtenden Sterne versetzt?
3
Doch erfrischte ich mein Auge mit einem seiner farqad (*),
der leuchtend glänzt neben seinem Gefährten.
4
Du gingst an Ägyptens Horizont auf, und dein Licht breitete sich aus,
und sie sagten: „Ein Mond geht auf im Westen.“
5
Im Westen liegt der Ozean, und die Gezeiten seiner Wellen
haben bereits den ägyptischen Nil überstiegen.
6
Und als er im Rückfluß sich zurückzog, hinterließ er bei den Leuten
allerlei Wunderdinge, von denen überall die Rede ist.
7
O Ritter der Dichtung, dessen Rivale beim Improvisieren
ausgefallener Dinge mit dem Tode Zuhayrs gestorben ist.
8
Du bist wie das Meer, das von selbst überquillt, ob schon
die Flüsse seiner Ufer ihm nicht in ganzer Fülle zufließen.
(*) farqad (so im italienischen Original der Übersetzung aus dem Arabischen belassen): „Den Polarstern stellte man sich als Antilopenkalb (farqad) vor. Häufig werden die beiden Sterne α und β des kleinen Bären die beiden Antilopenkälber al-farqadân genannt [der Polarstern entspricht dem Stern α]. Des al-Farqad gedenken die Dichter häufig als ihres treuen Genossen auf nächtlichen Reisen […]. Georg Jacob: Altarabisches Beduinenleben. Berlin 1897.
Ibn Hamdîs, Diwan, XXIV