Santaccia von der Piazza Montanara
II
Was nun aber die Hure Santaccia belangt,
die überall zu Vulva, Möse, Fotze ward
und dir mit Kopf und Zahl und mit Armen apart
Schwänze zu viert und zu viert auf einmal umzangt’;
kam’s vor, daß im Andrang – ihrem Ruf sei’s gedankt -,
als sie ihrer Kunst nachging in rasender Fahrt,
ein Bauernflegel im Blicke Neid offenbart’
und ganz für sich abseits stehend schauend nur prangt’.
Als bei all den Schwänzen sie den Drömmel dort sah:
O – sagte sie – pflanzt du mir denn keinen Maibaum?
Tja Süße, sagt’ er, ist kein Bajokko nicht da.
Draufhin Santaccia: Komm schon rein in die Pflaum’
oder ins Loch, daß dich zieht, und geb’s dir – jaja! –
zum Heil frommer Seelen, und halt’ nicht dich im Zaum.
Giovanni Gioachino BELLI – Rom, 12. Dezember 1832
Santaccia de Piazza Montanara
II
A pproposito duncue de Santaccia
che ddiventava fica da ogni parte,
e ccoll’arma e ccor zanto e cco le bbraccia
t’ingabbiava l’uscelli a cquarte a cquarte;
è dda sapé cc’un giorno de gran caccia,
mentre lei stava assercitanno l’arte,
un burrinello co l’invidia in faccia
s’era messo a ggodessela in disparte.
Fra ttanti uscelli in ner vedé un alocco,
Oh, disse lei, e ttu nun pianti maggio?
Bella mia, disse lui, nun ciò er bajocco.
E cquí Ssantaccia: alò, vvièccelo a mmette:
sscéjjete er búscio, e tte lo do in zoffraggio
de cuell’anime sante e bbenedette.
(dt. von mir)