Raum
vögel drücken fieberhaft luft beiseite
die seufzende oberfläche des meeres – klares, sich windendes glas
beschützt von einem apfelbaum
ein vielgepriesener apfel – eine grüne kupplerin
erträgt die rauchenden blumen
nimmt die form schneeweißer apfelschimmelflecken an
plötzlich kollabiert die ganze stadt nach hinten
strahlender sommergarten – ein toter schmetterling
in schweiß und schamhaaren verborgene münder
nehmen so vorzügliche rache an der uhr
zwei züge fahren aus den körpern
stoßen pünktlich in einem wort frontal zusammen
am mittag – ein vom gedächtnis verlassenes blaues feld
hört endlich auf, einen kahlen kopf zu bombardieren
wie der pullover des todes schrumpft
ist Hölle – so winzig, daß wir uns zu zweit nicht hinlegen können
[Wo das Meer stillsteht 4,20] <<>> [Wo das Meer stillsteht 4,22]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare
„zwei züge fahren aus den körpern…“ Ich war dabei.
molltönerne Visionen einer vorrausgesehenen Vergangenheit – jetzt es verdichtet sich mal wieder der Verdacht und leider macht es mich so wahnsinnig traurig
wenn Tränenflüsse die Hoffnung freisetzen würden ich schnetzelte von morgens bis abends nur Zwiebeln