[Wo das Meer stillsteht 2,2]
Mondfinsternis
ein rinnsal süßen blutes tröpfelt in deinen mund
giftiges blut das gerne du trinkst
schlammige zitzen blaues marmeladentröpfeln
die zarteste der hände tränkte das papier
deines fleisches mit wasser
diesem unreinen tod den du gerne trinkst
dieses klatschen das jahrelang schleichendes fütterte
augenblick der auf dich wartet dich zu beschmutzen
wacht über deinen spott
zwei stunden mädchen sitzen im gras
und streicheln einander liebevoll nehmen sich freiheiten
lernen unreine gedichte auswendig
in röcken öffnen schlösser die schlüssel des schattens
licht von skeletten geben sterbenskranke strahlen von sich
so wie der ganze himmel schluchzer widerhallt
nacht die du gerne trinkst trinkt dich
eine im stich gelassene frau trinkt ihre milch aus
dunkelheit springt in den dunklen pfuhl
zu zeugen vom schoß dies weißliche glas
wird schmutziger mit jedem waschen
zwei stunden später geht’s weiter mit der lebenslüge
[Wo das Meer stillsteht 2,1] <<>> [Wo das Meer stillsteht 2,3]