auf dem einband …

auf dem einband
(leinen
ockerfarben)

darunter (blätternd)
auf dem
vierten blatt
sein nienenreich

verborgen zunächst
dem auf & ab
der witte zett-
under the El
seinem …

… d-land
sollt’ er heißen

als hätte ich’s
schon gefunden
und gleichsam
schon verlegt

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Mein Herz, mein Herz … Giacomo Joyce 14

Mein Herz, mein Herz ist traurig. Liebesach und -weh?

This heart is sore and sad. Crossed in love?

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 13
>>> Giacomo Joyce 15

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Mio padre … Giacomo Joyce 13

Mio padre: selbst bei den einfachsten Verrichtungen fehle es ihr nicht an Noblesse. Unde derivatur? Mia figlia ha una grandissima ammirazione per il suo maestro d’inglese. Das Gesicht des alten Mannes, Respekt einflößend, Purpurhaut, markante jüdische Züge, der ausladende weiße Backenbart, dreht sich mir zu, als wir gemeinsam den Hügel hinabsteigen. O! Besser kann man’s nicht sagen: Entgegenkommen, Wohlwollen, Neugier, Vertrauen, Argwohn, Natürlichkeit, Altersgebrechen, Zuversicht, Freimut, Weltläufigkeit, Aufrichtigkeit, Ermahnung, Pathos, Mitgefühl: alles beisammen. Ignatius von Loyola, eil mir zu Hilf’!

Mio Padre: she does the simplest acts with distinction. Unde derivatur? Mia figlia ha una grandissima ammirazione per il suo maestro inglese. The old man‘s face, handsome, flushed, with strong Jewish features and long white whiskers, turns towards me as we walk down the hill together. O! Perfectly said: courtesy, benevolence, curiosity, trust, suspicion, naturalness, helplessness of age, confidence, frankness, urbanity, sincerity, warning, pathos, compassion: a perfect blend. Ignatius Loyola, make haste to help me!

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 12
>>> Giacomo Joyce 14

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er grunzt …

er grunzt
bedroht alle
leeren betten
mit einer
handvoll
messer

und beschimpft
die türen
mit dem worte

sperrmüll

hastet wie du
hastest
mit der hand

zur spülung

will ein
fortsein

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Ich haste aus dem Tabakladen … Giacomo Joyce 12

Ich haste aus dem Tabakladen und rufe ihren Namen. Sie dreht sich um, bleibt stehen und hört sich mein Gestammel von Stunden und Unterricht undund Stunden und Unterricht an: langsam zundert’s in ihren blassen Wangen, sie kriegt einen roten Kopf. Nein, nein, nun genier dich doch nicht!

I rush out of the tobacco-shop and call her name. She turns and halts to hear my jumbled words of lessons, hours, lessons, hours: and slowly her pale cheeks are flushed with a kindling opal light. Nay, nay, be not afraid!

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 11
>>> Giacomo Joyce 13

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Papa und die Mädchen … Giacomo Joyce 11

Papa und die Mädchen gleiten den Hügel hinunter, rittlings auf einem Schlitten: der Großtürke und sein Harem. Eingezurrt in ihre Mützen und Jacken, die Stiefel kreuzweis’ verschnürt über fleischwarmen Laschen, der Halbrock straff über den runden Kniescheiben. Ein weißes Aufglitzern: Röckchen, Schneeflöckchen.
    Und wenn sie dann von hinnen reit’,
    Was gäb’ ich, sie zu seh’n!

Papa and the girls sliding downhill, astride of a toboggan: the Grand Turk and his harem. Tightly capped and jacketted, boots laced in deft crisscross over the flesh-warmed tongue, the short skirt taut from the round knobs of the knees. A white flash: a flake, a snowflake:
    And when she next doth ride abroad
    May I be there to see!

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 10
>>> Giacomo Joyce 12

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Im Dämmerlicht … Giacomo Joyce 10

Im Dämmerlicht. Quer über die piazza. Der graue Abend sinkt herab auf die salbeigrüne Weite des Weidelandes, gießt schweigend Tau und Zwielicht aus. Sie folgt ihrer Mutter mit unbeholfener Grazie, die Stute macht’s dem Füllen vor. Vom schwindenden Licht weichgezeichnet die scharfen Konturen der schmalen Lenden, der biegsame sehnige Hals, der feingeformte Schädel. Eva vespertina, Frieden, in Zwielicht verwobenes Wunder… Heda! Stallbursch! Sput’ er sich!

Twilight. Crossing the piazza. Grey eve lowering on wide sagegreen pasturelands, shedding silently dusk and dew. She follows her mother with ungainly grace, the mare leading her filly foal. Grey twilight moulds softly the slim and shapely haunches, the meek supple tendonous neck, the fine-boned skull. Eve, peace, the dusk of wonder….. Hillo! Ostler! Hilloho!

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 9
>>> Giacomo Joyce 11

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Padua, weit abseits der See … Giacomo Joyce 9

Padua, weit abseits der See. Stilles Mittelalter, Nacht, das Dunkel der Geschichte, unter dem Mond zum Schlaf gebreitet auf der Piazza delle Erbe. Die Stadt schläft. Am Fluß unter den Bogengängen halten Nutten Ausschau nach Freiern. Cinque servizi per cinque franchi. Eine dunkle Sinnflut, noch und noch und noch.
    Meine Augen sinken ins Dunkle, meine Augen versinken,
    Meine Augen sinken ins Dunkle, meine Augen, mein Lieb.

Nochmal. Nein, vorbei. Dunkle Liebe, dunkles Wollen. Nein, vorbei. Nacht ist’s.

Padua far beyond the sea. The silent middle age, night darkness of history sleep in the Piazza delle Erbe under the moon. The city sleeps. Under the arches in the dark streets near the river the whore‘s eyes spy out for fornicators. Cinque servizi per cinque franchi. A dark wave of sense, again and again and again.
    Mine eyes fail in darkness, mine eyes fail.
    Mine eyes fail in darkness, love.
Again. No more. Dark love, dark longing. No more. Darkness.

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 8
>>> Giacomo Joyce 10

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Eine Blume reichte sie… Giacomo Joyce 8

Eine Blume reichte sie meiner Tochter. Gabe, die vergeht, Geberin, die vergeht, blauädriges Kind, das vergeht.

A flower given by her to my daughter. Frail gift, frail giver, frail blue-veined child.

>>> erste version.

>>> Giacomo Joyce 7
>>> Giacomo Joyce 9

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Ein Reisfeld bei Vercelli… Giacomo Joyce 7

Ein Reisfeld bei Vercelli unter der Sahnehaube des Sommers. Die Flügel ihres schlaffen Hutes schlagen Schatten in ihr gewieftes Lächeln. Schatten streifen die zu einem Butterlächeln erstarrten, ins heiße sämige Licht getränkten Züge, laufen wie Molke grau am Kinn herab, legen dottergelbe Streifen auf die triefende Stirn, ranzig gewordene Körpersäfte lauern schlupfreif in den Augen.

A ricefield near Vercelli under creamy summer haze. The wings of her drooping hat shadow her false smile. Shadows streak her falsely smiling face, smitten by the hot creamy light, grey wheyhued shaddows under the jawbones, streaks of eggyolk yellow on the moistened brow, rancid yellow humour lurking within the softened pulp of the eyes.

>>> erste (und gar eine zweite) version.

>>> Giacomo Joyce 6
>>> Giacomo Joyce 8

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