[Wo das Meer stillsteht 2,8]
Nachbarn IV
dem tod am nächsten ist das gedicht eines lebenden
ein mögliches grab, versteckt im himmel
wie eine unmögliche dachkammer eingesperrt im staub
spinnen- oder fliegenleichen
geschnitzte schachteln, entworfen für geisterhaftes leben
bis meine hand sich öffnend fingerabdrücke hinterläßt
mäuse auf der treppe, getreten und wieder zu sich gekommen
vor hundert jahren gewecktes licht
quiekt und schneidet des dichters wahnsinnsschatten ab
eine wolke steht auf den schieferplatten
pflegt sich in grau-weiße knöchel zu zersetzen
eine einzige deklamation in nächster nähe zu den lebenden
die wie reliquien zufällig meine finger durchstöbert
zeigte die scham, die wir alle spüren sollten
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Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare