[Wo das Meer stillsteht 4,4]
Vogelbuch
im theater der dunkelheit – sind wir
größer und blasser – als diese vögel
unsere gedärme nach außen gekehrt
ein buch, das sich selbst verabscheut
ein paar flügel klingen wie papier
eine den flug steuernde hand wird knochen, wenn das licht sie erreicht
vom himmel erreicht – installiert in den tiefen grüner blätter
die lesestühle düsterer sterne schauen darauf
die toten nehmen platz – lauschen respektvoll den worten, die den tod erhellen
brutal ans rückgrat genagelt – ohrensausen schrieb die wörter immer weiter
der grabsteinwind prallt gegen die schwarzgefrorenen birnen an den ästen
ein buch trägt das ziel, das die see in blindheit versenken wird
wütende vögel – erschöpft
machen leben zu einem drehbuch – jene, die genug gelebt haben
kehren das innere nach außen – suchen das von ihnen verschlungene gold
aber die axt wählt nicht eine beliebige seite
nachdem die federn einer jeden seite ausgerupft sind – verletzt sie den ganzen himmel
wenn wir aufhören zu klatschen – fallen wir in – stücke geschlagen
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Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare