[Wo das Meer stillsteht 4,5]
Die gestalt der gespenster
1
die erste sommerzikade beginnt zu weinen
die augen der toten mutter – haben dich nie verlassen
wie der himmel, den sie nacht nennen
oder was sie tag nennen
oder drückendes blau ist reiner schwarzer marmor an den wänden
eine lippe wurde zart wie gras geschnitzt
und eine zunge so verletzlich, daß sie nicht aufhören kann zu schreien
was auch immer gerufen wurde – vom tod geliehenes fleisch
wieder stirbt schatten – wird nur abgestoßen, um menschliche haut zu werden
großer weißer vogel – winziges baby
baumflügel schlagen
vom licht – gleiten furchtbar auf das licht zu, das dich bloßstellt
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Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare