ich flöße mir dunkles ein
daß im dunklen denken
stets genug des dunklen mir bleibe
und ich vor licht geschützt
den stimmen besser lauschen kann
mit denen die DINGE zu mir sprechen

es blendet der menschen wort
in ihrer grell-bunten rede

Dieser Beitrag wurde unter Unkategorisiert veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu

  1. Was für ein tiefer Text! Den möchte ich gerne einmal zitieren oder als Motto verwenden. Nur die beiden letzten Zeilen stören, da sie auf ein Wortfeld abstellen, das in seinem weil quasi-katechistischen Duft etwas abgestanden ist; und daß bunt als grell empfunden wird, geht ja bereits aus der Anfangsstrophe hervor: ja, da ist es präzis, hier unten nur behauptet.

  2. TheSource sagt:

    Die Dinge singen hör ich so gern…. Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
    Sie sprechen alles so deutlich aus:
    Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
    und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

    Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
    sie wissen alles, was wird und war;
    kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
    ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

    Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
    Die Dinge Singe hör ich so gern.
    Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
    Ihr bringt mir alle die Dinge um.

    (Rilke – fiel mir beim Lesen der letzten zwei Zeilen ein)

    „…stets genug des Dunklen in mir bliebe“ ist wortgewaltig, der Text rührt sofort an. Erhebend.

  3. parallalie sagt:

    @ ANH
    natürlich dürfen Sie das gern zitieren. was die letzten beiden zeilen betrifft, siehe kommentar von TheSource.
    @ TheSource
    die assoziation ist überhaupt nicht abwegig, zumal ich das gedicht hier im letzten november schon einmal wiedergegeben habe: https://parallalie.de/stories/417028/

    • TheSource sagt:

      Noch ein wenig Rilke dazu:

      (…)
      Aber die Abende sind mild und mein,
      von meinem Schauen sind sie still beschienen;
      in meinen Augen schlafen Wälder ein, –
      und ich bin selbst das Klingen über ihnen,
      und mit dem Dunkel in den Violinen
      verwandt durch all mein Dunkelsein.

    • parallalie sagt:

      und ich flieg‘ selbst auf schwingen hin zu ihnen
      und in dem sprengen all der dunkelminen
      erstrahlt uns jetzt ein schwarzer schein

Schreibe einen Kommentar zu TheSource Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.