Der sich rächende schmetterling
der schmetterling, den du vergiftet, hat ein menschliches antlitz
düstere pechschwarze flügel – haben gewiß ein gedächtnis
erinnern an – die weibliche verrücktheit, als er zuletzt zu dir tauchte
haß – sieht sich als blume
in den mißverständnissen eines glänzenden morgens
eine schwarze puderquaste – pudert den protzigen raum, der voll eines alptraums
wieder wartet der schmetterling an der wand, die anzuschau’n du angst hast
von deiner hand zerfetzt – findet er dich
verwandelt in einen schatten – auffällig umgeben von der stimme des windes
ein winziger mund, der dich nach dem tode beißt
gewiß gehört er jemandem – fällt rückwärts ein in den grünen himmel
je mehr du vergessen willst, desto mehr siehst du den schmetterling sich rächen
[Wo das Meer stillsteht 4,27] <<>> [Wo das Meer stillsteht 4,29]
Text nach YANG LIAN, Dove si ferma il mare