Salustius, Über die Götter und die Welt – 10,1

10,1 Die Erörterungen über Tugend und Untugend bedürfen erneut derjenigen in Bezug auf die Seele.
Da die irrationale Seele beim Eintritt in die Körper augenblicklich Angriffslust und Begehren in ihnen erzeugt, führt die rationale Seele – die ihnen vorangesetzt ist – dazu, daß die Seele insgesamt dreigeteilt ist, und sie aus Vernunft, Angriffslust und Begehren besteht.
Die Tugend der Vernunft ist die Weisheit; diejenige der Angriffslust der Mut; diejenige des Begehrens die Mäßigung; und diejenige der Seele in ihrer Gesamtheit die Gerechtigkeit. Denn es ist notwendig, daß die Vernunft dasjenige erkennt, was recht ist; daß die Angriffslust – der Vernunft gehorchend – den äußeren Schein der Gefahren verachtet, und daß das Begehren nicht dem Anschein des Vergnügens folgt, sondern vielmehr dem, was sich nach reiflicher Überlegung als ein solches herausstellt.

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Einleitendes

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2 Antworten zu Salustius, Über die Götter und die Welt – 10,1

  1. Grau sagt:

    Tugend … ist die Liebe zur Vernunft.

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