zwiesprach 10

Er: ist die schlangenhaut wieder nachgewachsen? immerhin ist ein monat vergangen seit deiner selbstverbrennung.
Ich: wenn überhaupt: menschenhaut…
Er: unterschied?
Ich: eine schlange sieht mit der zunge.
Er: unterschied?
Ich: was soll das insistieren?
Er: du ßiehßt mit der ßunge, mein jung.
Ich: ßßßßßß…
Er: außerdem beißen sich schlangen in den eigenen schwanz.
Ich: hunde auch.
Er: oru-, ouro-borus bzw. bouros oder was weiß ich… guck links an die wand.
Ich: kenn‘ ich, weiß ich, war ich schon…
Er: tjaja… lieber nicht an die verrenkungen denken… hm?
Ich: was für verrenkungen?
Er: diejenigen der akrobatik der selbstliebe…
Ich: hör zu: jetzt regnet es gerade nicht… wäre vielleicht sinnvoll, du machtest dich jetzt auf die socken, bevor es wieder aus allen sieben himmeln gießt.
Er: der himmel sieben! hübsche anspielung!
Ich: also dich wünsch‘ ich in den achten!
Er: danke! da gibt’s transzendenz zum naschen…
Ich: falls dir dort der schluckauf kommt, solltest du daran denken, daß nicht ich es bin, der deiner gedenkt!
Er: wer denn sonst?
Ich: na, all die pseudonyme, die du vergessen hast, dir beizulegen!
Er: „euer radio“ hat nicht gereicht?
Ich: ist doch kein pseudonym!
Er: na gut, das nächste mal wunder dich nicht, wenn ich hier unter falschem namen auftauch‘.
Ich: bin gespannt.

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Eine Antwort zu zwiesprach 10

  1. Grau sagt:

    Man lasse eine Schlange …ihren Schwanz verschlingen. irgendwann müsste die Schanzspitze in ihr eigenes Inneres vorgedrungen sein. Was dann? Akrobatik auf dem Moebiusband.
    Bei Beckett gefunden: „Die Tochter des Blutegels ist ein geschlossenes System. Das Quantum ihres Mankos ist unveränderlich.“ 🙂

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