Er: Auroren, ach!, schon längst entfleucht, es herrschet eitel Sonnenschein.
Ich: Wem sagst du’s, woher die Rosen nehmen nun, die Wort‘, die blum’gen.
Er: Ey, so laß uns doch von Träumen reden. Habest du denn keinen gehabt?
Ich: O, des Traumes!, fast fiel ich aus dem Bette, so ruck- und rackelt‘ er an mir!
Er: Ey, so laß mein Ohr nicht an der Neubegierd‘ verhungern und verdursten.
Ich: Wenn ich noch alles wüßte: mich träumete, sie träumet‘ einen Berg.
Er: Hat sie’s denn selber nit geträumet, daß du ihr was vorträumen mußtest?
Ich: Sie sagt, sie träume nicht, zumindest nicht des Nachts im Schlafe.
Er: Und was war das für ein Berg? Ein mausgebär’nder, ein dräu’nder Berg?
Ich: Sie sagte mir im Traume, er heiße Monte Nimal, danach dann macht‘ sie „s“.
Als wolle sie damit sagen, der Name sei zwar so, aber sie müsse auch an „s“ denken.
Er: Berg Niemals, ey schau, und wo soll denn solch ein Nimmerberg sich finden.
Ich: Muß wohl in den Karpaten steh’n, fernab in dem Rumänischen.
Er: Der steht aber nicht im Wege dann. Wär’s im Slowenischen, möcht’s passen.
Ich: Und mich träumete, daß sie träumete, wie sie dem Monte Nimal ein Schnippchen schlug.
Er: Tät‘ sie das? Und wie? Das wäre einmal interessant zum Deuten des verborg’nen Sinns.
Ich: Hier möcht‘ ich wohl verlegen werden: Träume und Engel sind bekanntlich haltlos.
Er: Nicht einen blassen Schimmer noch? oft ist es auch die Ahnung nur, die vage.
Ich: Sie ginge da wohl auf des Berges Spitze, und dies mit ganz besond’rem Schritt
drehte dabei in den Hüften sich, als wollt‘ sie drehen sich zu mir. Peut etre.
Er: Ah, da trat sie wohl dem Monte Nimal auf das Haupt, und sollest nun stolz sein auf sie.
Ich: Peut etre.

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