in steilen schreien sich breitende nacht : die fluren voll raublust und freßgier

Er meldete sich gleich heute morgen bei der ersten zigarette in der kühlen morgenluft, bzw. verleitete mich zu selbst induzierten (die schnellen finger: „undzierte“ tippten sie zunächst („verunzierten“)) rechtfertigungen : denn ich gebrauchte das wort „mißkennen“. diesmal sah Er mich fragend an, woraufhin ich merkte, gar nicht aus z.b. dem DUDEN, sondern aus dem – nehmen wir – DEVOTO/OLI – geschöpft zu haben : „misconoscere“ = „verkennen“ (die rede war von den grenzen gewesen, die beim trinken von alkohol gern – nunja – verkannt werden). es gebe doch auch „mißverstehen“, so mein rechtfertigen, oder „missetat“ oder „mésalliance“ bzw. „mißehe“ (nicht „mischehe“), das sei doch auch ein interessanter aspekt, dieses fluktuieren zwischen worten und silben, zwischen sprachen zumal.

vielleicht war Er damit nicht ganz einverstanden, oder Er hatte nichts davon begriffen : heute morgen jedoch funktioniert mein modem (meine verbindung) mitnichten so, wie es (sie) sollte.

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2 Antworten zu

  1. walpurgis sagt:

    sprache Matsuo Basho (Japan 1644-1694 )

    Mono ieba
    Kuchibiru samusi
    Aki no kaze

    Wenn man ein Ding sagt
    Werden die Lippen kalt
    Herbstwind

    • parallalie sagt:

      In „The Penguin Book of Japanese Verse“ finde ich:

      You say one word
      And lips are chilled
      By autumn’s wind.

      (Geoffrey Bownas/Anthony Thwaite) – ein Ding/etwas/ein Wort: ich kann aber kein Japanisch

      Selbst wenn ich spräche,
      Die kalten Lippen wären
      Nur Wind des Herbstes.

      (Jan Ulenbrook) – dies aus einer Haiku-Anthologie

      Vgl. aber, ebenfalls von Basho:

      A flash of lightning:
      Into the gloom
      Goes the heron’s cry.

      (Bownas / Thwaite) und

      Der Schein des Blitzes
      Dort, wo es dunkel blieb, geht
      Der Schrei des Reihers…

      (Ulenbrook) – der mir nicht zuverlässig scheint, ich sehe auch (vgl. mein „er zirpt wie ein besessener“ von gestern) den schrei als blitz. wieso „auch“? das ist ja nicht klar gesagt in der engl. übersetzung. im zwischenraum liegt der sinn eines haiku, drum mag wohl beides gleichermaßen gelten.

      wie sich doch alles miteinander verquickt, hier wie dort!

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