schattenspiel

Publiziert am 14. Dezember 2012 von Helmut Schulze

die finger
bewegen sich

im lichtviereck
wachsen zwei
schwänze
aus mir heraus

ganz hinten
an der wand
unterm tisch

unter den es
gekrochen

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etwas …

Publiziert am 9. Dezember 2012 von Helmut Schulze

etwas
anderes
als beten
henkt
alle
hände

“das opfer”
sei ihrs
ihr “bin ich”

ihr
“ciao ciao”

auf den
treppen, die
ins hinab
führen

ins gesagte

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inverno

Publiziert am 8. Dezember 2012 von Helmut Schulze

con le foglie
disperse sui piani
cade il bianco
sulle vallate
e splende
tuttora il giorno
nell’alto raggio del sole
raggiante la festa
che dalle porte
sconfina le città

la calma della natura
il silenzio dei campi
come le menti
degli uomini

e ancora più alte
ecco le differenze
ecco l’alta immagine
di cui si foggia
la natura
anziché di clemenza
come in primavera

25 dicembre 1841
con ossequie
Scardanelli

Winter

Wenn sich das Laub auf Ebnen weit verloren,
So fällt das Weiß herunter auf die Tale,
Doch glänzend ist der Tag vom hohen Sonnenstrahle,
Es glänzt das Fest den Städten aus den Toren.

Es ist die Ruhe der Natur, des Feldes Schweigen
Ist wie des Menschen Geistigkeit, und höher zeigen
Die Unterschiede sich, daß sich zu hohem Bilde
Sich zeiget die Natur, statt mit des Frühlings Milde.

d. 25 Dezember 1841.
Dero
untertänigster
Scardanelli.

Hölderlin

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wie es ihm …

Publiziert am 5. Dezember 2012 von Helmut Schulze

wie es ihm
zuhanden
im iste
(moi, je vis
salement!)
kommt es
durchs ohr
ihm wieder
(et dans
mon chant)
abhanden

was, weder lied
noch leid

das weite sucht

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azucar …

Publiziert am 30. November 2012 von Helmut Schulze

azucar
denn meinem
gotte
dem’s zuckt
im schwall

vicit pudorem libido
timorem audacia
rationem amentia

zeig do’ ma’ her

und hol schon
es eilt
dein ding da raus

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esulare

Publiziert am 24. November 2012 von Helmut Schulze

ti penso
mi t’immagino
spessa
di pelle
di peli sulla
lingua
e altrove
di molte cose
del mondo
remoto

prive di nome
tanto che il
dito non
trova l’oggetto
da indicare
per darci
un tento al
tanto

e la m
entro i
suoi con
fintanto

esula

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die ihm …

Publiziert am 21. November 2012 von Helmut Schulze

die ihm
entsteigenden
odeurs
als wären’s
malheureuses
oh dears

im rund
da drunt’

wo’s zährt

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vor der man lebt …

Publiziert am 19. November 2012 von Helmut Schulze

vor der man lebt
die mauer
die zu durch-
brechen

(dahinter die
kühe des
nachbarn

doch nicht
der kühe wegen)

ein strahlemann

sich hinstellt
die beine breit
dem widerstand
zu widerstehen

mehr

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wenn der strahl …

Publiziert am 30. Oktober 2012 von Helmut Schulze

wenn der strahl
mächtig und
das weiße
auf das er trifft
noch nicht verloren
wie die unschuld
im geiste
geistert und
ge-istert
zum sterz wird

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essere sasso …

Publiziert am 23. Oktober 2012 von Helmut Schulze

essere sasso
alfabeto
proto-etrusco
tracciato
dal lapis
della tua lingua

persona grata
ingrata
phersu persa

lapislazzuli
e lupu in fabulam
vitae abest

ma non il lupo

phersu = persona in etrusco, la maschera del teatro, da cui la ‘persona’ latina; lupu = morire in etrusco

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