Salustius, Über die Götter und die Welt – 18,1

18,1 Der Umstand, daß sich Unglauben in gewissen Teilen der Erde erhoben hat und auch noch oft in späteren Zeiten erheben wird, sollte die Männer von Verstand nicht stören. Eine solche Nachlässigtkeit berührt die Götter nicht mehr, als deren Verehrung ihnen zugutekommt.
Außerdem kann die Seele, da sie von mittlerer Natur ist, nicht immer das Rechte urteilen, und das ganze Universeum kann sich nicht in gleicher Weise der Vorsehung der Götter erfreuen: sondern einige seiner Teile können ewig daran teilhaben, andere in Abständen, andere wiederum indirekt, so wie der Kopf sich aller Sinne bedient, der Körper aber insgesamt nur jeweils eines Sinnes.
Und dies, so scheint es, ist der Grund, warum diejenigen, welche die Feste einführten und die geächteten Tage einrichteten, an denen in einigen Tempeln alle Riten aufhörten, andere geschlossen blieben, andere wiederum ihres Schmuckes beraubt wurden: so vorgehend, sorgten sie dafür, daß aus der Schwäche unserer Natur kein Frevel entstehe.

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Einleitendes

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