zu einem kommentar des herrn albers vom rimbaud verlag (bei Herrn Kehle)

(vgl. untenstehenden link) der herr produziert lyrik. er hat etwas erkannt. nämlich einen trend. daß nämlich lyriker nur noch preise für nicht veröffentlichtes bekommen. d.h. er produziert lyrik. die wie er erkannt hat, nicht veröffentlicht wird. d.h. er produziert keine lyrik. daß nur die gefeiten verlage überleben: dieses zugeben hievt ihn in die ungefeitheit. nach dem, was er zuvor gesagt hat, auch wenn’s am schluß steht. seriöse lyriker. die keine zivilisationsliteraten sind. er meint offensichtlich die gängigen klassiker. die keine zivilisationsliteraten sind. sondern gängige lyriker. (muß wohl mit der kultusministerkonferenz zusammenhängen: gibt’s das noch?) weil sie gekauft werden. gekauft wird, wer nicht zur zivilisation beiträgt. sie haben nämlich den status der zivilisation dadurch verlassen, daß sie zu münze geworden sind. ein enormes zugeständnis an das lyrikgequatsche! und daß lyriker zeit haben, das wissen diese selber, aber nur dann, wenn sie sie finden. lyriker sind tagediebe. herr albers ist einer, der sich in die zivilisation hinein so sehr verquatscht, daß er nichts mehr auf die reihe bringt, als die kassa. ich fürchte, an den lyrikern wird letztlich der markt sein mütchen kühlen. „das verkauft sich ja nicht.“ bedauernd vom engeler-verlag gelesen. eine kleine tragödie, die dem lyrikgequatsche aber doch wieder vorschub leistet.

>>> reaktion auf das hier gelesene (hier gedoppelt, falls es dort als kommentar nicht erscheint).

P.S. (31.5.09) hat sich erledigt. der kommentar ist bei herrn kehle nicht mehr vorhanden, auf den sich das hier bezog. kopiert hatte ich ihn nicht. benachrichtigt worden bin ich nicht. für die katz‘ das ganze. ich lasse es stehen. einfach so. nichts mehr von herrn kehle jedenfalls.

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9 Antworten zu zu einem kommentar des herrn albers vom rimbaud verlag (bei Herrn Kehle)

  1. sumuze sagt:

    Das ist die Macht der Zahl: abzählbar mächtig,
    kommensurabel,
    bijektiv.
    Der dritte Mann
    verdoppelt
    jeden Anderthalbten.
    Fünftausend Taler
    sind genug.

    btw.:
    Lyriker sind einander so anders wie Lottospieler,
    Kleintierzüchter und Homotopie-Enthusiasten.

    Dem ‚Markt‘ sind alle gleich, es sei denn,
    sie preisten sich nicht.

    • parallalie sagt:

      litter me den
      sechsten mann
      und so weiter
      bis in alle
      inkommensu-
      rabilität

      nie ein genug

      und wenn pfingsten die zungen sprechen, dann sprechen die zungen, aber nur für sich selbst. für ohren, die sich selbst. lottospieler hoffen auf gewinn. kleintürzüchter auf anerkennung. und was eine homotopie ist, weiß ich nicht, weil ich eher ein u- erwarte.

      ja, dem markt sind alle gleich. aber hier ist ja keiner. nee, so unschuldig bin ich auch wieder nicht: number nine, number nine, number nine. all them figures, dreh’n es und wend’n.

    • sumuze sagt:

      des pfingst sprach zungens pflichtgemäß
      dem ochsen war sie stier
      zwar falsch zuoberst aber angenehm
      zwiefach meint was zärtlich zeigt
      dem lauen ist das weiche so bequem
      zerredet darum
      nicht
      zeigt her
      zündelt, tänzer, stiebt –
      das zauberhafte zerrt uns her.

    • sumuze sagt:

      revolution # 9 ich wies neulich jemanden (den herrn herbst?) darauf hin.

    • parallalie sagt:

      sie sagten es dem herrn herbst im zusammenhang mit dem letzten hörstück, wodurch ich angenehm an diesen meinen post vom januar erinnert wurde: https://parallalie.de/stories/5431408/ . so eine art kondensstreifen.

    • sumuze sagt:

      Schade, das Video wurde gesperrt. Naja, nehme ich Vorlieb mit the prisoner oder # 6

    • sumuze sagt:

      ach ja, Homotopie ist ein Begriff aus der Mathematik, Unterzweig so etwas wie ‚algebraische Topologie‘. Diese beschäftigt sich mit solchen Fragen wie ‚was ist ein Knoten‘ und ‚wie oft kann ich einen Papierstreifen zerschneiden, drehen und wieder zusammenkleben, ohne daß sich viel an ihm ändert‘. Ziemlich abgehobenes Zeugs, das zu denken aber Spaß machen kann. Begreifen tue ich nichts davon (ich kenne nur Leute, die das bis zum ersten Glas am Abend von sich behaupten), es fasziniert mich aber ungemein. Überlegen Sie nur einmal, wie Sie einen Knoten von einem Nicht-Knoten genau unterscheiden können, und wie Sie das einem anderen Menschen so erzählen können, daß er das auch so kann wie Sie!

    • parallalie sagt:

      das bedauer‘ ich jetzt mit dem video, hier eine alternative umsetzung ohne beatles in effigie: http://www.youtube.com/watch?v=7_Mm6Dzyars (teil I, dann gibt’s noch teil II und III, „beatles number nine“ eingeben)-

      das mit der homotopie scheint mir von ihnen im zusammenhang mit der lyrik als begriff gar nicht so falsch gewählt. wie läßt sich ein knoten knüpfen, ohne daß ein knoten dadurch entsteht, aber dennoch da ist. weiß nicht, ob ich die beiden sphären damit zusammenbringe.
      p.s. und das wahrnehmen der stelle zwischen knoten und nicht-knoten konzidierte dann mit der stelle, an der beides ineinander sich zum nichtsein verknüpft… danke! das wäre allerdings in einem gedicht eine sehr subtile stelle. die zu erreichen wäre… sag‘ ich mal so.

    • sumuze sagt:

      Der Link funktioniert und die Visualisierung gefällt mir sehr.

      Zu den Knoten/nicht-Knoten: die deutsche Sprache macht das – zu unserem Glück – für uns oft fast wie von selbst.

      Ein naheliegendes Beispiel: etwa das Wort ‚Füreinandersein‘. Wenn ich das füreinander auseinander lege, ist es hingeschrieben ein ‚für-ein-ander-sein‘, was ebenso das ‚für-ein(en)-ander(en)‘ wie das ‚ein-ander(es)‘ enthält. Womit das ‚für‘ sich wegen des ‚anders‘ gleich wieder auflöst.

      Gedichte, die das explizit angehen, sind allerdings rar. Vielleicht ist das allein auch ein wenig zu dürr oder zu kalt, um gleich ein ganzes Gedicht zu heben. Aber in vielen Gefühlen passiert (oder kann passieren) eben genau das. Sehnsucht, die so lange wartete, bis sie das Objekt ihres Sehnens zu dem ihres Hasses gemacht hat, den sie jedoch, da Sehnen ja nicht wegfiel, nicht zulassen kann, womit sich dann letztendlich beides aufhebt und vielleich nur ein Nichts an der Oberfläche bliebe (schön verknotet, die ganze Sache, nicht wahr!) – das wäre hierfür ein mir auf die Schnelle einfallendes Beispiel.

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