DU WILLST EIN LEBEN

Der Liebe arebeit, tristes Sein,
du willst ein Leben,
dessen Namen, tief drinnen,
klingen wie Himmel und Gärten.

Und wär‘ es mein Leib,
der die Gabe aus Bösem sich wandelt.

TU CHIAMI UNA VITA

Fatica d’amore, tristezza,
tu chiami una vita
che dentro, profonda, ha nomi
di cieli e giardini.

E fosse la mia carne
che il dono di male trasforma.

Salvatore QUASIMODO

gestrige Version:

Liebesmüh’, Tristesse,
du willst ein Leben,
dessen Namen, tief drinnen,
klingen wie Himmel und Gärten.

Und wär’s nur mein Fleisch,
das die Gabe des Bösen verwandelt.

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13 Antworten zu DU WILLST EIN LEBEN

  1. sumuze sagt:

    Deine neue Version gefällt mir ein großes Stück mehr. Obwohl die gestrige schon sehr schön war.

    Etwas sehr frei, aber ich mag es:

    Mühe der Liebe, Tristesse,
    du rufst das Leben
    mit Namen, die klingen
    nach Himmel und Gärten.

    Und mein Fleisch verbirgt,
    was Böses es nahm.

    • parallalie sagt:

      die letzte beiden zeilen ihrer version:
      die hätte ich gern erklärt. p.s.: (nein nicht erklärt, ich will ja keine rechtfertigungen, weil’s doch auch gilt, was sie schrieben).

    • sumuze sagt:

      Ich habe recht frei übersetzt, für mein Gefühl klingt das ‚carne che il dono di male trasforma‘ sehr heftig an gegen das auch lauthalse, aber feinere ‚tu chiami..‘ Erklären kann ich nicht mehr, schön, daß Sie nicht darauf bestehen. Mir gefiel’s so und es stimmt meinen Ohren.

      Scusi für das Du, merke ich mir, falls ich wieder einmal bei Ihnen kommentiere.

    • parallalie sagt:

      ist das böse eine gabe? und wenn es wäre:

      und mein fleisch nimmt
      was böse es verbirgt

      der kontrast zwischen den ersten und den letzten beiden zeilen ist deutlich. was aber verwandelt die Böse-Gabe, die Leidensgabe, die Übel-Gabe? es geht übers fleisch, daran besteht kein zweifel. ich muß es wohl ein wenig ruhen lassen. Niente scuse: apposto così.

    • sumuze sagt:

      Nun ja, E fosse la mia carne
      che il dono di male trasforma.

      Und wäre es (immer) mein Fleisch
      das die Gaben von Bösem verwandelt

      Das wäre doch wörtlich übersetzt, oder?

      Da sehe ich das Fleisch doch in der Rolle des Gehorchenden, welches die Gaben nimmt und verwandelt (versteckt ist Interpretation, ja sicher) Aber: worin den verwandeln? In Gutes?

      „und mein fleisch nimmt
      was böse es verbirgt“

      fand ich zuerst wunderbar, aber es ist einfach zu schlau. Das Fleisch ist nicht so klug, und es ist nicht böse, mit Absicht, es duldet das Böse, nimmt’s, wie’s kommt. (sehr Italien!)

      Naja, meine Gedanken dazu. Ciao.

    • parallalie sagt:

      stimmt, das fleisch ist nicht böse, es ist. das böse ist im kopf oder im herzen, gleichviel. also ist das böse doch eine gabe, weil es einen vom guten freispricht. es klingt sehr katholisch. insofern würde das fleisch auf diese weise befreit von der belastung des guten. also himmel und paradies im ersten teil, hölle im zweiten. ich denke laut nach, und lasse es brodeln in der zwischenzeit. grazie.

  2. sumuze sagt:

    Mal eine ganz andere Richtung Ein weiter leerer Platz in der prallen Mittagssonne. Ein Hund spielt mit einem stinkenden Knochen, ein alter Mann sieht ihm zu. Ein Mädchen kommt vorbei, der Mann schaut ihr auf die Schenkel. Sie biegt um die Ecke der Kirche. Er sieht gelassen dem Hund hinterher, der nun auch fort kriecht. Lehnt sich zurück und schließt die Augen. Die Hände gefaltet auf seinem Stock. Müde jetzt.

    Katholisch, ja genau, und frei. Oder?

    • parallalie sagt:

      tristezza nennst du
      und liebesmüh’ ein leben,
      das tief im innern namen trägt
      von himmeln und gärten

      und wär’s mein fleisch,
      durch die gabe des leidens verwandelt.

      ich habe die interpretation geändert. in den letzten beiden zeilen sehe ich mittlerweile eher einen kontrast zwischen geist und körper. der körper erinnert sich im leiden, das ihn verwandelt. das ist das gedächtnis des körpers. also nicht „male“ als das böse, sonders als da üble, das leiden.

      allerdings schreibt hier kein alter mann: das gedicht erschien, da war er 29, hatte aber schon einiges erlebt.

    • sumuze sagt:

      oh ja, ich glaube, Ihre letzte Übersetzung ist wirklich sehr gelungen und für mein Ohr treffend. Das macht alles Sinn und paßt beim Lesen zum Original. Richtig gut, das ‚che..‘ am Ende so zu sehen. Ja, gefällt mir ganz ausnehmend.

      Ob er nun alt oder jung war (ojeh, ich werde auch 29 dieses Jahr), das hier ist für mich ein Gedicht aus dem Nachhinein. Wobei ich das mit dem Gedächtnis des Fleisches nicht so ganz sehe, ich würde die Verwandlung ganz einfach als ‚Altern‘ verstehen (Sammeln, Aufsaugen, Erdulden von Eindrücken, Enttäuschungen, Fehlern, Sünden, Niederlagen, ach Gott und was noch alles). Weil ja doch das Leben ganz angeguckt wird. Und das geht nur von hinten, also aus dem Alter heraus.

    • parallalie sagt:

      das lag auch an ihnen, daß die übersetzung dahin gelangt ist – grazie

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