zwiesprach 8

Er: o blauer himmelsschmelz, umstrahlst den tag in deinem lichten wölben.
Ich: du darfst hier sowieso nicht dichten.
Er: wieso ich. du legst mir doch den schmonz in den mund, außerdem hast mein anfängliches „umleuchtest“ eigenmächtig korrigiert.
Ich: erst bin ich’s, dann bin ich’s nicht… was nun?
Er: du meinst, erst bin ICH’s, dann bist DU’s… was nun?
Ich: wie ein dicker fetter taler aus lauter’m gold aufglänzet in der sonnen licht, so strahlet wohl das tagsgestirn als himmelstaler und spiegelt deinen frohen sinn…
Er: o, sonniges gemüte!
Ich: von wem war das jetzt?
Er: von dir!
Ich: quatsch, ich hab’s in deinen gedanken gelesen.
Er: dann mußt aber arg an gedankenlegasthenie leiden…
Ich: was ist das?
Er: schwierigkeiten beim lesen von gedanken. denn ich dachte etwas ganz anderes.
Ich: ich weiß, ich hab’s nur uminterpretiert.
Er: ah, so ein schlaumeier!
Ich: hier, nimm schon: ein glas voll goldgelber flüssigkeit, darin der sonne strahlen funkeln.
Er: o, sonniges gemüte!

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