Wieder einmal “abgekehrt aller behausung”, den blick auf die wegkreuzung weiter unten, das offene tor, das frische grüne gras, und die vorstellung davon, gras wachsen zu sehen, und die frage, ob das überhaupt ginge. man müßte schon gänzlich sich selbst zur pflanze verwandeln, um das wahrnehmen zu können. wer in der lage ist, gras wachsen zu sehen, vermag auch dem keimen der gedanken auf den grund zu gehen. oder man müßte stein sein. aber, dachte ich, auch steine wandern und ändern ihre form. daher dann nur dieser text:
ein stein
mitten
im gras
der sich aber nicht konsequent aus den gedanken ergibt, sonder nur aus den durch das „mitten“ zueinander in beziehung gebrachten „stein“ und „gras“. zu wenig, fürchtete ich:
fast schon nichts:
ein stein
mitten
im gras
…und dennoch
überflüssig die beiden oben und unten angeklebten zeilen, weil sie schon kommentieren und im „dennoch“ quasi ein aha-erlebnis suggerieren. tätigkeitswort statt verhältniswort vielleicht?:
warmer herbst:
ein stein
versinkt
im gras
jahreszeitlich eingebettet, lasse ich den text schlummern, vielleicht versinkt der stein nun im traum des grases oder umgekehrt. was das gras träumt, wußte Emily Dickinson. was steine träumen, hat mir noch niemand gesagt. die steine selbst schweigen sich aus. kann sein, sie träumen vom steten tropfen, von wind- und wassererosion. auch sie wollen nicht bleiben, was sie sind. nichts kann an sich festhalten: und wer es dennoch versuchte, der beginge unrecht an sich selbst.
trotzdem, dies hätte zur folge, das unvermeidliche zu wollen (einschließlich den tod). da stimmt etwas nicht!