Marcello Sambati: ich lebe aufgewacht … / Vivo svegliato …

ich lebe aufgewacht
den spuren nach, die meine nicht sind
mit den stummtauben worten
denen, die ungerufen …
es schmerzt mich mein’ lieb’
vom leben fast nichts
es, das dunkel, ist hier.
adieu bis zum nächsten licht

Vivo svegliato
sulle orme che non ho lasciato
con le parole sordomute
che non ho gridato.
Amore mio dolente
quasi niente del vivere,
il buio, colui, è qui.
Addio, alla prossima luce.

Marcello Sambati: Tenebre. Roma 2010

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dissolvenza …

dissolvenza
fra unicorno
e faustità

… negli occhi
che stanno,
quasi ansiosi,
per ogni dove

puffo poeta
e pietre
non più impugnate
dalle mute fate
e mutualmente

le mani

davanti
allo specchio
vaso evaso

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die feder …

die feder
die der deck’
entschwebt
in ihrem
hin und her

der atem selbst
ihr ungefähr

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oben …

oben
am fenster
und die vorbei-
fahrenden
schiffe
wie sie
vorüber-
ziehen und
gewalt-dick
vor sich hin
reden

nach denen
ich ausschau
halt’

und vorbei-
zieh’n lasse
unangezogen

ihren worten nach

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Giacomo Joyce

ab sofort erhältlich bei der >>> edition taberna kritika

Giacomo Joyce von
James Joyce
Mit zwei Aneignungen ins Deutsche
von Alban Nikolai Herbst
und Helmut Schulze

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Marcello Sambati: einen atemzug einmal noch … / Un fiato ancora …

einen atemzug einmal noch
einmal einen herzschlag noch
ungestorben das gras das nie entsprossen
wordfetzen aus dem korallenleib
krüppelworte für niemanden
warte, licht, verweile noch …

noch ein wort
einen flecken seele, einen punkt
einfach so; doch im einfach so verliert sich
das geschöpf im stirnband des so sei’s

Un fiato ancora,
ancora un batticuore,
l’erba che non è nata è l’erba che non muore.
Spezzoni di parole del corpo madreporico,
parole storpie, non destinate,
aspetta luce, fermati …

Ancora una parola,
un fazzoletto d’anima, un punto
senza scopo; senza scopo la creatura
si perde nel diadema di un amen.

Marcello Sambati: Tenebre. Roma 2010

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den tag …

den tag
(auch er
nur ein hund)
verbellt ein hund

in den mund
fährt ein martinshorn
den nächsten
kranken

in den die fliegen
fliegen

weil ihn plötzlich
die luft das maul
aufreißen läßt

in das die fliegen
fliegen

als fehlte ihr was

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la scintilla …

la scintilla
che passava
sdrusciando
cogliendomi

acceleravo
il passo

non volevo
prendere fuoco

ma rimanere
porto sepolto, un
contre les murs,
contre les mères

in radiance
raggiante

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der affront …

der affront
an der grenze
zu leben
zwischen gut’
und bös’

er hatte
der vater
einen trunkenen
engel
im kopf

so weich
sein flügelschlag
so stet

schakale schlichen
hinzu

der engel
schlug und schlug

so weich so stet
zwischen gut’ und bös’

an der grenze
wo die schakale lauern

die scheren
die wüsten
die flügel
die wandern
die schneiden

und kein lachen

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hat auch …

hat auch
nicht wirklich
im vielleicht
seine ins sein
projizierte
wahrhaftigkeit
ihren grund

als eher
im schnupfen
danach

es dreimal
zu denken
um’s wahr
zu machen

war einmal

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