[Wo das Meer stillsteht 2,6]

Nachbarn II

                                   in einer anderen zeit
rammt schweres himmelblau      vögel in den lehm
zwielicht als fleißige säge an den ästen
tragisches lächeln der baumstümpfe      eine kraftlose rache

                                   in einer zeit, die uns trennt
drückt ein skelettförmiger tisch sich fest an einen anderen
die toten, die niemals fortgegangen
wie lampen      bersten still in den kiefernzapfen
erschüttern der fledermäuse flaumige pechschwarze ohren

                                   in einem anderen augenblick
sind wir noch das stille unfertige werk
eingerammt in den lehm von jeglicher stimme      zurückgelassen
ein ein-wort-heute zu sein
eine berühmte sprache, die einst über antikes porzellan kroch

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