der vorige beitrag wurde gelöscht, weil sich der fall erledigt hat, der ihn hervorrief.
Wie’s dieser Rilke prophezeit hat:
Und wenn dich das Irdische vergaß,
zu der stillen Erde sag: Ich rinne.
Zu dem raschen Wasser sprich: Ich bin.
zitiert bei PYNCHON, Die Enden der Parabel, S. 972
S oklijevanjem
s oklijevanjem pristupaš
ogledalu jer
ne znaš
koga čes ugledati
tko če ti neminovno
poči u susret i
pogledati te s nemilosrdnom
otvorenošču biča
upucenog u tajne
koje ni sam
ne poznaješ
~~~
Con esitazione
con esitazione ti avvicini
allo specchio perche‘
non sai
chi vi troverai riflesso
chi inesorabilmente
ti verra` incontro e
ti fissera` con una spietata
apertura dell’essere
custode di segreti
che nemmeno tu stesso
conosci
[Snješka Soucek]
[So ist das, ich mühe mich herum mit meinem altschlafenen Italienisch, übersetze seit einer Dreiviertelstunde – um dann festzustellen, es ward von der Poetin selbst schon ins Italienische übersetzt. Eben drum : erst recht]
zögernd nur
dem spiegel sich nähern
weißt du doch nicht
wen er dir spiegelt
wer unausweichlich
dir entgegentritt
dich anstarrt mit erbarmungsloser
öffnung des seins
wächter von geheimnissen
die selbst du nicht
kennst
ad hoc translatz
Wie schön 🙂 Eine kleine Anmerkung:
Im Original steht „Wesens“, nicht „Seins“.
Da sieht man mal, wieviel bei Übersetzungen verloren geht.
Wobei gesagt werden muß, dass die Autorin selbst eine sehr freie Übersetzung ins Italienische gewählt hat – als Urheberin ihr gutes Recht. Da sind auch andere Worte abweichend.
„Wesen“ wäre auch ein mögliche Übersetzung für „essere“, drin steckt aber auch „Dasein“.