Er singt von der Liebe
1
Sie kam mich besuchen, obwohl sie fürchtete, gesehen zu werden,
sie schien ein Zicklein, das der Wolf erschreckt.
2
Der Kampfer war im Weiß ihrer Farbe,
der Moschus im Duft ihres Parfüms.
3
Als wollt‘ sie den Durst einer geplagten Liebe zu löschen,
für die sein Herz sich entflammt,
4
mit einem Kühleborn, dessen Kiesel
wie aufgereihte Perlen schimmerten.
5
Aber als ich mich durch einen Schluck daran laben wollte,
flatterte, ein umsichtig Vögelchen,
6
sie hinfort. Nun sag’ mir einer von einer Sonne,
die untergeht, wo sie aufzugehen pflegt:
7
sie zu treffen war kürzer noch
als die Unterredung eines Predigers.