weiß und weich
ihr käsesein
aus den bündner-
fleischlippen
hängt ihr
veruca vesicaria
als schürze
für die sterntaler
die dem himmel
laibhaftig
abgerieben
italian version:
stracca
immagina
un ‚lu caro‘
(magari
dimentica
della ‚a‘)
dalle labbra
color
bresaola
pende
la lingua
grama
in cerca
di grana
erster schritt zur poetischen annäherung an das pizza-menü der pizzeria ‚Porcelli‘ in Amelia. die in frage stehende pizza hat: stracchino (ein zerfließender weichkäse), rauke (rucola), bresaola (bündnerfleisch) und grana padano. der titel entspricht dem namen der pizza im menü.
Wundervoll! Ich war nur stutzig, obwohl es gewiß sachlich richtig ist, Bresaola mit Bündnerfleisch übersetzt zu finden. In der deutschen Fassung, außerdem, hat „Fleischlippen“ etwas sehr Saftiges; Bündnerfleisch ist aber eher trocken. Und ich sinne übers „laibhaftig“, weil ein Käselaib an sich größer ist als das Stück, von dem man den Schnee des Grana Padanos abreibt.
die bündnerfleischlippen haben etwas von einem freischippen, was die sachliche übersetzung von bresaola betrifft. allerdings ist auch bresaola als solche recht drög, es sei denn man wollte das wie ananas als gegeben betrachten im unterschied zu einem etwa englischen stachelapfel (pine-apple). „laibhaftig“ gehörte aber dazu, weil madame auch einen lîp impliziert. was sich dann schürzt. in einer art can-can.