zwiesprach 12

A: was wiegen die wogen?
B: wie soll ich sie wiegen?
A: mach „klick“ und schau sie dir an, wie sie stille stehen.
B: wogen stehen nicht stille.
A: aber sie wiegen.
B: ihre farbe ist blei, aber sie wogen. blei wogt nicht. es wiegt nur.
A: ihr gewicht ist titanisch.
B: woher weißt du das? Ich sollte sie doch wiegen.
A: du wolltest nicht.
B: weil ich nicht konnte.
A: aber sie hämmern, die wogen. immer wieder. und hämmer sind schwer.
B: und der arm, der sie hebt?
A: was weiß ich!
B: und woher kommt die bewegung? wenn sie so titanisch schwer?
A: wiegen sie denn? erwäge es!
B: ich wöge wohl. aber was?
A: die wogen.
B: unstet sind sie. ich hasch’ sie nimmer. immer nur tropfen.
A: mach dich breit!
B: gute idee! was bietest du mir an zum breit werden?
A: eine wiege. oder eine waage.
B: quatsch!
A: dann wiegst du, was gewogen dir ist.
B: wo sind denn die wogen? ich sehe eigentlich keine.
A: gut. endlich habe ich dich auf sand gesetzt: dort, sieh, auf deiner nase!
B: ich trage keine brille! außer wenn ich lesen muß.
A: gut. endlich begreifst du, das es zu wägen gilt.
B: wag’s aber nicht noch einmal, mich an der nase herumzuführen!

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