Felsen und Sand und kein Wasser
Sand, den seine Schritte besäen
ohne Zahl, bis hin zum Horizont:
Er floh, und Niemand, der ihn verfolgte.
Zermahlen, erloschen das Geröll
vom Wind zernagt das Gestein
gespalten vom wechselnden Frost
trocken der Wind und kein Wasser.
Kein Wasser für ihn
der nichts brauchte als Wasser
Wasser zum Auslöschen
Wasser, ein wilder Traum
unmögliches Wasser, um sich zu läutern.
Bleierne Sonne, strahlenlos
Himmel und Dünen – kein Wasser
Ironisches Wasser der Fata Morgana
Wertvolles Wasser, dräniert in den Schweiß
oben – unentbrannt – das Wasser der Zirruswolken.
Er fand den Brunnen und stieg hinab,
tauchte die Hände ein, und das Wasser ward rot.
Niemand konnte je wieder davon trinken.
12. Januar 1984
Primo LEVI (dt. von mir)