Es ist, als löste sich alles Sprechen in ein Ur-Raunen auf, das sprachliche Unterschiede auslöscht, verbale Kommunikation aber unmöglich macht.
[Kindlers Literatur Lexikon]

Die Rede ist von A Passage to India von Edward Morgan FORSTER. Das Buch habe ich nicht gelesen, aber als ich jetzt versuchte, ein Thema für mein Weblog zu finden, daß in den letzten Tagen wohl etwas vernachlässigt wurde, erstand vor meinem inneren Auge – möglicherweise durch den letzten „indisch“ angehauchten Beitrag bedingt – die Höhlenszene [die Höhlen von Marabar: Mrs Moore besucht mit den Indern nur die erste Höhle, deren Akustik ihr ein mystisches Erlebnis vermittelt – KLL] in der Verfilmung dieses Romans, die sich mir damals nachhaltig einprägte (die Rede ist vom Beginn der 80er Jahre). Das vermengt sich auch mit dem in letzter Zeit oft angeschlagenen Echo-Thema.
„Ur-Raunen“, das führt weit zurück: „Wattebauschige Wortklumpen“ träumte ich mal meinen Vater in einem dieser Träume, in denen solch unverständliches Gemurmel sich auswächst zu einem obsessiven und dadurch bedrohlichen Code, der sich nicht entschlüsseln läßt. Tatsächlich wird dadurch alle Kommunikation unmöglich, der Schlüssel ist nicht da, bzw. umgekehrt.
Zurück aber zur Höhlenakustik und zu dem vielfach gebrochenen Echo: Es ist, als dringen so die Worte, die das Unbewußte ins Bewußtstein entläßt, als Querschläger wieder ins Unbewußte und legen Es auf diese Weise frei, so daß das Ich ihm plötzlich ohne Orientierung zwischen den Bewußtseinsstufen hilflos ausgeliefert wird, und dem „mystischen Erlebnis“ sich Tür und Tor öffnen.

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