ich kannte sie nicht, die kollegin meiner frau, sie lebte selbst auf dem land nicht weit von hier, aber schon im Latium, und noch vor den ferien war die rede davon, sie besuchen zu fahren. vor 2 wochen kam sie plötzlich ins krankenhaus: es blieb nur noch eine einzige behandlungsmöglichkeit: morphium. sie starb heute morgen. sie war 28 jahre alt. sie hieß Simona.
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Meta
plötzlich die plötzlichkeit des sterbens
von menschen, mit denen man zusammen irgendwann,
bei passender gelegenheit, noch dieses oder jenes erleben wollte,
reisst einen in ein gefühl der eigenen vergeblichkeit …
aufgeschoben wird zu aufgehoben, doch nicht im sinne des tröstenden geborgenseins.
ende mai, am tag seines 60. geburtstag, habe ich zusammen mit freunden einen freund begraben, mit dem ich mich über drei jahrzehnte immer wieder neu zerstritten habe, weil er nicht akzeptieren wollte, dass ich nicht seine leibeigene, sondern „nur“ seine freundin sein will. zur osterzeit, vier monate nach dem letzten streit, klingelte spätabends das telefon, zu einer zeit, in der
er gewöhnlich anrief, um mit mir über den jeweils letzten streit zu sprechen.
am apparat war sein nachbar: habe den freund wochenlang nicht gesehen und gehört, sein fahrrad habe wie lange nicht benutzt auf dem hof gestanden, da habe er durch die polizei die wohnung aufbrechen lassen und den freund tot im bett gefunden … vier wochen schon müsse er da gelegen haben …
ja, auch er habe sich um die weihnachtszeit mit dem freund bitterböse zerstritten … und als er nach monaten fähig gewesen sei, über seinen eigenen schatten zu springen und ihn zu einem versöhnungsgespräch einzuladen, sei es zu spät gewesen …
schatten Chamisso http://www.knerger.de/schriftsteller_6/schriftsteller_7/hauptteil_schriftsteller_7.html
der dritte bildkomplex zeigt das grab, des dichters, der seinen Schlemihl den
schatten verkaufen liess … war es am vergangenen sonnabend zu licht zum finden dieser grabplatte in der nachbarschaft von E.T.A.Hoffmann???
möglicherweise lenkte mich die intensive präsenz meiner begleitung vom suchen nach efeuüberwucherten zeichen des vergangenen ab.
was war passiert, woran ist sie gestorben ?
ein plötzlich manifest gewordener tumor mit metastasen schon im fortgeschrittenen stadium
wie lange wusste sie schon, dass sie krank ist und daran sterben wird ?
ich frage weil, 28 ist verdammt jung. ich bin 28. ich dachte bisher immer, dass man mit 30 schon so ein bisserl kleinwenig „älter“ ist und stelle jetzt zunehmen fest, dass ich gerade erstmal erwachsen werde. ich fange jetzt erst an dinge zu verstehen und ich fange jetzt erst an, dinge zu sehen. ich kapier mich gerade erst mal so langsam, überzuckere in babyschritten, wie ich eigentlich ticke. deshalb meine frage.
bis zur einlieferung vor jetzt etwas mehr als 2 wochen gab es keinerlei anzeichen, die auf so etwas hätten schließen lassen. und selbst dann noch hielt sie das, was sie schlucken mußte, für antibiotika. zumindest sagte sie das meiner frau am telefon. sie wollte das alles wohl selbst nicht wahrhaben. wie auch könnte man?
aber solche extremen situationen haben mit dem leben schon gar nichts mehr zu tun: glücklicherweise ist es meistens so, daß solche fälle nicht eintreten. und wie man dann individuell dazu steht als „zum sterben“ verurteilter, kann sich niemand beantworten.
sie wollen aber doch wohl nicht mit 30 schon erwachsen werden? ich bin 50, und bin’s immer noch nicht! aber mit „sich selbst verstehen“ hat das auch wieder nicht zu tun. im gegenteil: je erwachsener desto weniger verständnis.
ob ich erwachsen werden will ? das weiss ich nicht. es passiert auf jeden fall gerade etwas. allerdings habe ich mich vor einem halben jahr auch für „doch schon ein bisschen erwachsen“ gehalten und weiss heute, dass das bullshit war. tatsache ist, dass da gerade etwas vor sich geht.
die letzte zeile habe ich allerdings nicht verstanden. je erwachsener, desto weniger verständnis hat man für sich selbst ? oder desto weniger versteht man generell ? wobei, wenn ich in den letzten wochen etwas gelernt habe, dann wohl zu sehen, dass ich eigentlich recht wenig weiss und das aber nichts ausmacht. vielmehr kommt da gerade das verständnis dafür, nicht alles verstehen zu müssen.
stimmt, war unklar: so schmeißt man schnell mit worten, nur um sie rasch loszuwerden, ohne darüber mehr und besser nachzudenken. und da liegt eigentlich auch schon der haken mit den erwachsenen: erwachsene (die sich als solche bezeichnen und als solche „angesehen“ werden) sind für mich leute, die aufgehört haben kinder zu sein. klingt banal. aber wer kein kind mehr ist, hört auf zu spielen und entdecken zu wollen. also der richtige erwachsene ist der angepaßte mensch, der sich in die gängigen und allgemein anerkannten klischees hat einzwängen lassen, ohne noch mehr darüber nachzudenken oder sie in frage zu stellen oder anzuzweifeln. also stellt er sich selbst auch nicht mehr in frage und meint, seine modellhafte „anständigkeit“ als muster für andere hinstellen zu müssen: „das macht man nicht!“ er ist genau dieses unpersönliche man, weil er seine ureigene persönlichkeit verloren hat. also nicht so sehr weniger verständnis, sondern besser weniger erkenntnis.
das heißt natürlich nicht, daß man sich nicht dennoch anpassen muß im leben. man muß arbeiten, man muß seinen unterhalt verdienen, man übernimmt vielleicht irgendwann verantwortungen auch im privaten leben, und und und. vielleicht ist es das, was sie mit „ein bißchen erwachsen“ meinen. da muß man sich mit abfinden.