Auf dem Chemin des Dames (November 1917)

Ein Vogelflug oben im Himmel
Unten im Tal am Ohr das Atmen der Flügel
Das Umblättern einer Seite
Und träume, wie die Schwungfedern, statt gegen den Wind zu kämpfen,
Die Luft unter sich ansaugen,
Sich tragen lassen
Schreibertraum, einmal losgelassen, keine Feder mehr aufs Papier zu setzen und hadern
Mit der Bewußtheit eines Mitten-im-Tag
Um so mehr, als der Wind wieder fährt
Ins wie auch immer tote Tausendlaub
Die Haufen an den Stämmen schmiegen sich ihnen im Anders an
Laub, das den Lockruf der Bestien verbarg
Und bedauern (früher war’s besser) die Zeiten, wo man sich mit Haut und Haar verschlang
Nein, es ist nicht mehr die Zeit der Mord säenden Geschützfeuer
Die Jahreszeiten sind wieder da
Wir werden nicht mehr in den Wald gehen, unsere Cousins zu metzeln
Auf dem Chemin des Dames herrscht Frieden
Schließlich und endlich.

>>> Original bei ‘Je peins le passage’ von Raymond Prunier

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