breath – beckett

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4 Antworten zu breath – beckett

  1. read An sagt:

    Zu Beckett: Und doch ist es ein Dialog, über den Reflex hinaus, ein Austausch, die Lunge als Wechselstube, denke ich gerade, und sei dank!, sie ist schmerzunempfindlich.

    Noch ein kleines Gedicht von mir, es ist schon älter und geht auf ein altägyptisches Mundöffnungsritual zurück, es leitet über zu dem: was atmet, will, Anima / Reanimation/ Verbindung, Austausch, wieder das überbordende Sehnsuchtsmotiv…

    atme

    geweckt vom priester der sinne.
    was will ich für dich sein?

    ein zufluss an worten, die in deinen zu münden versuchen.

    stimme,

    einschneidend wie ein fischschwanzmesser,
    kannst du die kerbe in meiner unterlippe ertasten.

    suche nach einem delta in dir.

    Und noch eine Frage:
    Welches Instrument kommt der Atmung am nächsten?

    • parallalie sagt:

      vielleicht kommt dieses dem entgegen:

      ich nenn‘ dich wind
      und steh‘ dir im weg

      wohin ich auch geh‘
      stets verlier‘ ich
      an dich meinen weg

      verberg‘ ich mich
      hinter schützender
      windstiller ecke
      legst du windeier
      in meine ohren

      aus dem munde dann
      schlüpfet der atem
      und ist er entschlüpft
      holt der mund ihn
      sich wieder zurück

      ich nenn‘ dich wind

      ( https://parallalie.de/stories/479985/ )

      was die ägypter da treiben, klingt, als wolle man die seele sezieren.

  2. read An sagt:

    Austausch: EINLADUNG ZU EINER REISE IN TÖNEN (Rafael Alberti) Auf bald, Blume.
    Bis später, Lachen.
    Gute Nacht, Anmut.
    Wind, guten Tag.

    Wenn du mir die Blume gibst,
    geb ich dir das Lachen.
    Bis später, Anmut.
    Auf bald. Wind.

    Wenn du mir die Anmut gibst,
    geb ich dir den Wind.
    Gute Nacht, Blume,
    Rose, guten Tag.

    Auf bald, Anmut.
    Bis später, Wind.

    Ihr Gedicht kommt dem nicht nur entgegen, es ist sagar eine Spirale darin enthalten, „und ist er entschlüpft, holt der mund ihn sich wieder zurück“. Es fällt mir auf, da ich gestern Abend eine Dokumentation mit dem Namen Genesis sah, keine wissenschaftliche allerdings… „Zeit zeugt“, genau!
    Alle Form ist Widerstand gegen das Chaos. Nur auf Zeit, klar, eine Art kurzer konstanter „Kreislauf“ oder Zyklus, stabil durch diese Spiraldynamik, die Spirale als Form kommt ja recht häufig vor in der Natur, hat wohl auch irgendwas mit Pi zu tun, bis sie sich wieder zerstreut, kein Wunder, dass Sie den Wind wählten.

    Kennen Sie den Film Pi von Darren Aronofsky?
    Wenn nicht, empfehle ich ihn.

    Und meinen Sie mit den Windeiern, die Unfertigen, ohne schützende Schale? Dann ist das ziemlich gut gemacht, ich dachte erst, wenn keine Schale vorhanden ist, wie kann dann etwas schlüpfen? Und klar, es schlüpft dann aus einem, das Ohr als Nistplatz, windblütig!
    Die Sylphen antworten – bearbeiten – löschen 🙂

    • parallalie sagt:

      nein, den film kenne ich nicht. pi, diese unendlich lange zahl. „pi con zeta“ (p bzw. pi (beides) mit z [was für ein lapsus: das buch heißt „Ti con zero“! (wie bin ich jetzt dahin gekommen? das wäre nämlich T und fast schon dich mit null : dich mitnull‘ ich)]), ein prosastück von Calvino. kann mich nicht erinnern. gab’s mal: „aus dem chaos aber blühet der geist“ (Antioch Kantemir). hilft aber der wind: den die blätter antreiben mit ihrem wirbeln im wind. auch irgendwo. spirale. ja. die klammern öffnen das ausklammern.
      windeier. windige eier. vom wind empfangene eier. eher: ‚werthlose, auf täuschung durch den schein berechnete sache‘, Grimm, WINDEI 2)

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