1
Dein Vorwurf ließ mein Herz schmelzen. Oh! Könnt’ ich’s dir heimzahlen.
Wüßtest du um die Nacht des Verliebten, nicht rügtest du einen Liebegeplagten.
2
Und bekriegtest mich unter den Schönen, als hätte mein Auge
ihr Abbild mir in die Kammer des Herzens gebannt.
3
Leben! Aber ihre Augenbraue dräut Tod. Fürchtet man nicht den Tod
von der Spitze des schneidenden Schwerts?
4
Ich beklagte mich bei ihr über die Liebesqual, sie drehte sich zu den
Gefährtinnen und sagte: “Was ist das für eine Liebesqual?”
5
Sie antworteten: “Es ist eine Qual, die, kenntest du sie, freigebig
gewährtest du dem Dürstenden das süße Wasser deiner Lippen.”
6
Daß dich die Liebe bewahre, denn nie erlebtest du ihre Qual.
Kann der Wein trunken machen, ohne ihn zu trinken?