1
Morgens bin ich heiter und zufrieden;
das Glas beschert dem Jüngling Wonne.
2
Sieh die Kecke dort, deren Wange vor Scham
sich wie Klatschmohn gebärdet.
3
Sie trägt am Busen ein hohles Instrument, mit einem Hals
an einem Rücken, der einem Buckel gleicht.
4
Sie streckt die Hand danach aus, und wenn sie darauf spielt,
wird hinfällig, was man sonst so Obhut nennt.
5
Als spielten sie, die Hand und ihre Schwester,
mit Fingern auf dem Rechenbrett und reichten dem Ohre das, was zählt.
6
Und ich: “Schaut doch das Wunder! Sie zettelt einen Zauber
und bringt das Holz zum Sprechen.”
7
Der Wein im Glas: als zuckte flammend
ein Blitz aus der Wolke.
8
So alt, als habe Zeit sein langes Leben
ihn zum Hort ihrer Jahre erwählt.
9
Korallenwasser, das aufschäumt, und dir
sind’s Perlen, was als Bläschen darin aufsteigt.
10
Trunken schon macht ihn sein Geruch, wie erst wird
dem Trunkenen, der davon trinkt?
11
Da stößt ein Andrer Seufzer aus, in den Gemütern will Mitleid
sich regen, das dann bezaubert ihnen unterliegt.
12
Ein Spielmann ist’s, dessen Finger Melodien hervorlocken
aus den Löchern, die der Pfeife er beigebracht.
13
Er bläst ins Mundstück seinen Atem,
daß aus dem Rohr als Klang entweicht,
14
dessen klare Töne sich anhören,
als quietschte in den Angeln des Paradieses Tor.