Er beschreibt das Ergrauen und erinnert sich an die Liebe zu seiner Heimat
1
Die Sorge ums Ergrauen schlug der Jugend Freude in den Bann,
das Ergrauen, wenn’s erglänzt, läßt dunkle Nacht heraufziehen.
2
Ich hatte den Mittagsschatten der jugendlichen Kraft erreicht
als sie, sich neigend, sich von mir entfernte.
3
Vermagst du meinen verlorenen frischen Jahren Trost zu spenden?
Wer das Übel vorfindet, ist auf Abhilfe erpicht.
4
Soll ich meine grauen Haare schwarz färben,
damit sich Nacht über die Morgenröte stülpt?
5
Wie soll ich den gefärbten Haaren trauen,
wenn mir der Glaube in die Jugend fehlt?
6
Ein leichter Wind, ein Zephyrhauch
murmelte frisch, lieblich verscheidend.
7
Wir, auf Reisen, und der Regen, ihm verschwistert,
ließ den Himmel Tränen fallen auf das tote Land.
8
Hörtest Donnergrollen durch die Wolken rollen:
als röhrte der Kamelhengst seinen Stuten zu.
9
Aus ihren Säumen zuckten Blitze
funkelnd wie gezückte blanke Klingen.
10
Die Nacht umhüllte mich in ihre Finsternis:
“O kommt, ihr, der Dämmerung Lichtbringer!”
11
Und du, oh Wind, wenn je du die Wolken in Regen auflöst
und den durstigen Lagern davon zu trinken gibst,
12
weh mir die trockenen zu,
damit ich sie tränke mit dem Wasser meiner Tränen,
13
und mein Weinen begieße die Wohnstatt der Jugend;
denn nie, in der Trockenheit, hörte sie auf, von Tränen benetzt zu werden.
14
Mach, daß ihnen nicht dürstet, den Resten einer heimatlichen Wohnstatt,
sei’s trächtige Wolke, die sich nähert, sei’s eine, die fortzieht.
15
Wenn du sie nicht kennst, wisse, daß von ihren Zweigen
die Hitze der Sonne den Duft der Aloe ausströmt.
16
Das soll dich nicht wundern, denn in den Zimmern der Liebe
erfüllt ihren Raum der Erde Wohlgeruch.
17
Es weilt unter ihnen mein verliebtes Herz;
aus ihnen schöpf’ ich den letzten Seufzer meines Körpers.
18
Zimmer, denen meine Wünsche zustreben,
wie die Wölfe, die in den Wald sich begeben.
19
Dort war ich den Löwen Gefährte im Dickicht;
dort sucht’ ich die Gazellen in ihrem Lager auf.
20
Jenseits, oh Meer, von dir, hab’ ich ein Paradies,
wo mich Wonne gekleidet und nicht des Unglücks Gewand.
21
Als ich auf den Morgen wartete,
zogst du mir zum Trotz den Abend dazwischen.
22
Oh, wär’ es mir gelungen, meine Gelübde erhören zu lassen,
als das Meer mich hinderte, sie zu erreichen,
23
ich hätt’, es zu überwinden, den Mondbogen als Boot benutzt,
bis ich dort hätte umarmen können eine Sonne.
Sehr sehr schön, lieber Parallalie.
Sowie ich`s schaffe (siehe >>>> heutiges Arbeitsjournal), setze auch ich mich daran – diesmal – mit – auf der Grundlage Deiner Entwürfe.