[Valéry sagt angesichts des Sternenhimmels], wir stünden da, wie in der Schwebe fern von uns. Unser Schauen gibt sich dem Anblick hin, in einem Blickfeld voller leuchtender Vorfälle […]. Wir können die Sterne zählen, wir, die wir nicht zu glauben vermögen, ihnen gegenüber zu existieren. Da ist keine Wechselseitigkeit zwischen ihnen und uns. Wir spüren in uns etwas, das ein Wort von uns verlangt, ein anderes, das es von sich weist. Was wir im Himmel sehen, ist das, was wir in unserer eigenen Tiefe sehen, da es auf dieselbe Weise unseres Handelns entzogen ist – und das eine funkelt jenseits unserer Macht, das andere lebt diesseits unseres Ausdrucks -, so daß wir eine Art Beziehung herstellen zwischen der Aufmerksamkeit für das am weitesten Entfernte und unserer Aufmerksamkeit für das, was uns am Nächsten liegt. Diese beiden Arten der Aufmerksamkeit sind wie die äußersten Enden unserer Erwartung, die einander entsprechen und sich in der Hoffnung auf etwas entscheidend Neues gleichen, im Himmel oder im Herzen.
italienisch zitiert im vorwort (von Giorgio Ficara) einer taschenbuchausgabe (Oscar Classici Mondadori 110) der „Canti“ von Giacomo Leopardi und aus dieser sprache von mir übersetzt.
Natur und Kunst sind sich im reinen Leben nur harmonisch entgegengesezt. Die Kunst ist die Blüthe, die Vollendung der Natur; Natur wird erst göttlich durch die Verbindung mit der verschiedenartigen aber harmonischen Kunst, wenn jedes ganz ist, was es seyn kann, u. eines verbindet sich mit dem andern, ersezt den Mangel des andern, den es nothwendig haben muß, um ganz das zu seyn, was es als besonderes seyn kann, dann ist die Vollendung da und das Göttliche ist in der Mitte von beiden.
Hölderlin, Sämtliche Werke, Briefe und Dokumente, hg. von D.E. Sattler, Bd. 8, S. 57f.
… schöner kann man unser schauen zu den sternen nicht beschreiben (übersetzen). auf der strecke zum stern liegt viel wahrheit.
den ersten Satz kann ich nachvollziehen und absolut bejahen. Aber der zweite: das verstehe ich gar nicht.