beim auswischen
der vom schweiß
brennenden augen
mit dem t-shirt-ärmel
der saure geruch
eines südens
der jüx in den kopf
springt und ach-seln
und höhlen und
riechen und schniefen
und jüx wie es
und sprüht es
und purpurn
In die Kelche der roten Gladiolen
kursiv: Else Lasker-Schüler, Syrinxliedchen
naja für mich ist der geruch des südens eher basisch denn sauer,
aber, mein Gott, wie ‚basisch‘ in ein gedicht einbauen?!
kann der süden denn nicht auch sauer sein? allein schon wegen der zitronen? und dem alten tip, nach dem stelldichein sich an einer zitrone gütlich zu tun, damit dem vergnügen nicht auch noch ein entsprechendes gesicht, sondern nur noch ein zitronengesicht bleibt. ‚basic‘ paßte schon eher.
ja sicher, der süden kann alles sein. nur nicht für mich.
aber ‚basisch‘ ist mir auch nur ein schwer fassliches label. seife und trockene erde und das uralte holz eines olivenbaumes.
‚alkaline‘ heißt es wohl angelsächsisch.
sauer dagegen ist für mich der norden: durchnässte pullover, die tristesse eines dauerregens in finnland. die hitze dort, die schlimmer ist als die hitze des südens. eben nur seltener. saurer.
das zeigt aber, daß „sauer“ sehr gut paßt in ein gedicht, weil es in so viele richtungen weist. denn das will ich doch, daß die worte nicht dort stehen bleiben, wo sie stehen. sie sollen sich gefälligst in den köpfen der leser bewegen. gelingt dies nicht, ist es allein meine schuld.
ja, ein schöner gedanke