hitler mit traurigen kinderaugen. mitleid heischend. ein mensch auch er… wie du und ich…
wer kann so etwas glauben? scheint ein film über bruno ganz zu sein, der bruno ganz spielt, wie üblich… so bieder das bild (ich hab’s ausgeschnitten aus dem „corriere della sera“ von gestern: links eine zärtlich überrascht lächelnde eva braun, rechts ein skeptisch-gutmütig blickender albert speer (im hintergrund ein stillleben im stil 50er jahre (das hakenkreuz an speers arm wirkt sehr faschingsmäßig))). da ich nun dieses foto gesehen habe (einige vielleicht unbewußt schon vorher), steht fest: diesen film werde ich mir NICHT ansehen. wie alle anderen vor allem deutschen filme, die sich VERSÖHNEN wollen mit der NAZI-VERGANGENHEIT! da gibt es nichts versöhnliches! nichts menschliches, und seien es die vertrautesten und bravsten schauspielergesichter. da ist nichts heim-liches, nur un-heimliches! der einzige deutsche film, der dieses grauen vielleicht adäquat darzustellen verstand (soweit ich es selbst sehen konnte, und das in der schule meinerzeit), war „Die Brücke“…
den deutschen muß das selbstmitleid (die „betroffenheit“, wie’s neudeutsch wohl oft heißt) ausgetrieben werden!
Mars-Uranus. Ferrum Phosphoricum.
Irgendwie seltsam wie du einen Film be- (oder ver-) urteilst den du gar nicht gesehen hast. Nur anhand eines einzigen Bildes lässt sich wohl kaum auch nur annähernd objektiv feststellen, ob sich der Film „versöhnlich“ oder „heimlich“ mit dem Thema befasst. Tut er übrigens nicht, ich habe ihn gesehen und er setzt sich in äußerst bedrückender, kritischer und schockierender Weise damit auseinander. Auch ich habe „Die Brücke“ gesehen und fand ihn sehr „adäquat“. Allerdings behandelt er einen völlig anderen Aspekt dieser Zeit und ist daher eigentlich überhaupt nicht vergleichbar.
mein urteil ist – ich weiß es wohl – auch ein vor-urteil, das sich am schauspieler aufhängt, den ich zu oft gesehen habe, und den ich zu oft nur noch mit dem schauspieler identifiziere, nicht mit der gespielten person. aber ich weiß auch, daß ich persönlich diesen film nicht ertragen könnte, wie ich mich auch immer geweigert habe, mir filme wie „schindlers list“ anzusehen. vielleicht deshalb, weil die historische tragweite des geschilderten sich im persönlichen schicksal verliert und verfranst und zur beliebigkeit herabsinkt.